So fing alles an: Bild 1

Sommer 2004: Mit einem Schulfreund in einer Eisdiele in Lehre. Wir reden über Wind und Wetter - und über den Jakobusweg in Spanien. Ein Wort ergibt das andere. Irgendwann, der Eisbecher schon halb leer, die Tasse Cappuccino noch halb voll, bin ich gedanklich schon auf Wanderschaft. Und dabei weiß ich, dass ich momentan nicht in der Lage bin, mehr als 100 Schritte schmerzfrei zu überstehen: Meine zweite Hüftgelenk - Operation ist für Februar 2005 terminiert.

Februar 2005: Operation gut verlaufen, einen Tag nach der Operation beginne ich mit der Mobilisation, am zweiten Tag gehe ich bereits durch mein Krankenzimmer, die Krankengymnastik beginnt. Nach einer Woche folgen die ersten Bewegungsübungen im Schwimmbad. Und anstatt im Bett rumzuliegen nutzte ich die Zeit zur Bewegung. Zwanzig, dreißig mal am Tag den Krankenhausflur hin und zurück, mehrmals am Tag die Treppen hoch und runter – nie den Fahrstuhl nehmen. Schnell bin ich wieder auf den Beinen.

Für die Dauer des Krankenhausaufenthaltes habe ich mich mit Büchern über den Jakobsweg eingedeckt und informiere mich über alles Wesentliche und Unwesentliche. Ich weiß also, was auf mich zukommen würde, sollte ich wirklich wieder so gut auf die Beine kommen, dass ich mein Vorhaben verwirklichen konnte.

Nach der ebenfalls erfolgreich verlaufenden AHB in Blankenburg steht für mich fest : Im Frühjahr 2006 geht´s los !

Eigentlich beabsichtige ich, die Wanderung allein anzugehen. Ich weiß nicht warum, wahrscheinlich sind meine Gedanken, dass ich hier für ohnehin niemanden begeistern kann.

Aber es findet sich jemand. Mein Freund Manfred Möhring, mit dem ich bereits vor 30 Jahren die ersten Volksläufe bestritten hatte, zeigt Interesse. Wir hatten auch schon einige gemeinsame Wanderungen gemacht, die allerdings alle nicht mehr als jeweils 3 Tage dauerten : u.a. Elbsandsteingebirge, Rhön, Harz, Weserbergland, Uckermark, Rennsteig.

Im Herbst 2005: werden wir dann konkret. Termin und Zeitrahmen werden abgesprochen, Rahmenbedingungen vereinbart.

Die Vorbereitungen verlaufen problemlos. Wir entscheiden uns für den Camino francais (Französischer Weg). Unser Startort soll Burgos sein, das Ziel natürlich Santiago de Compostela. Das sind circa 500 km Pilgerweg, für den wir uns 24 Tage Zeit nehmen wollen, inclusive je einen Tag für An- und Abreise.